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Begleitverletzungen und operationsbedingte Schäden nach einer Radiusfraktur:
Gemeinsam mit Radiusfrakturen können eine ganz Reihe von Begleitverletzung entstehen. Aber auch operationsbedingte Komplikationen müssen in der MdE Schätzung berücksichtigt werden:
Unten stehend sind einige (nicht alle) vorkommenden Begleitverletzungen aufgeführt, die für die MdE – Schätzung relevant sind.
In der Abb. links ist neben der Speichenfraktur auch ein Abbruch des Griffelfortsatzes der Elle zu erkennen.
Solche Frakturen sind auch häufig mit Schäden am Diskus kombiniert
die Abb. zeigt neben einem frischen Speichenbruch (blauer Pfeil) auch einen zusätzlich erlittenen Kahnbeinbruch
Neben Frakturen des Kahnbeines finden sich auch relativ häufig Risse am S-L-Band (Band zwischen Kahnbein und Mondbein)
Eine besonders häufige Begleitschädigung nach einer Radiusfraktur ist das post traumatische Karpaltunnelsyndrom mit Schmerzen und Mißempfindungen an Daumen, Zeige- und Mittelfinger
Senisbilitätsminderungen können aber auch am oberflächlichen Radialisast auftreten.
(Gefühlsminderung streckseitig von Daumen und Zeigefinger)
Der an der Daumenseite der Speiche verlaufende Hautnerv kann z.B. durch in die eingebrachte Drähte geschädigt werden.
Eine besonders schwerwiegende Komplikation der Radiusfraktur ist das CRPS (früher Sudeck’sche Krankheit oder Reflexdystrophie genannt )
Hier bestehen neben starken Schmerzen, Schwellung auch immer gravierende Bewegungsstörungen, die über die Hand weit hinaus gehen können.
Risse der langen Daumenstrecksehne führen zu einer verminderten Streckfähigkeit des Daumens.
In der Abb. kann der rechte Daumen besonders im Endgelenk nicht richtig gestreckt werden.
Die Risse der langen Daumenstrecksehe (auch EPL-Sehne genannt) entstehen durch Reibung der Sehne an Knochenkante auf der Speiche, durch Reibung an vorstehenden Schrauben aber auch durch lokale Durchblutungsstörungen in dem Sehnenkanal